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Reichsbürgergesetz.vom 15. September 1935.
aufgehoben durch das Gesetz Nr. 1 des Alliierten Kontrollrats für Deutschland vom 20. September 1945 (ABl. S. 6)

Der Reichstag hat einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

§ 1.

(1) Staatsbürger ist, wer dem Schutzverband des Deutschen Reiches angehört und ihm dafür besonders verpflichtet ist.

(2) Die Staatsangehörigkeit wird nach den Vorschriften des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes erworben.

§ 2.

(1) Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem Deutschen Volk und Reich zu dienen.

(2) Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichsbürgerbriefes erworben.

(3) Der Reichsbürger ist der alleinige Träger der vollen politischen Rechte nach Maßgabe der Gesetze.

§ 3.

Der Reichsminister des Innern erläßt im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers die zur Durchführung und Ergänzung des Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften.

siehe hierzu die Verordnungen vom 14. November 1935 (RGBl. I. S. 1333, geändert durch Verordnung vom 5. Dezember 1938 (RGBl. I. S. 1751)), vom 21. Dezember 1935 (RGBl. I. S. 1524, betr. Beamte, geändert durch Verordnung vom 5. Dezember 1938 (RGBl. I. S. 1751)), vom 14. Juni 1938 (RGBl. I. S. 627, betr. jüdische Gewerbetreibende), vom 25. Juli 1938 (RGBl. I. S. 969, betr. Ärzte), vom 27. September 1938 (RGBl. I. S. 1403, 1439, betr. Rechtsanwälte; hierzu eine Durchführungsverordnung vom 12. Juni 1940 (RGBl. I. S. 872)), vom 31. Oktober 1938 (RGBl. I. S. 1545 (betr. Patentanwälte), vom 5. Dezember 1938 (RGBl. I. S. 1751, betr. Ruhegehalt), vom 17. Januar 1939 (RGBl. I. S. 47, betr. Zahn-, Tierärzte, Apotheker), vom 5. Mai 1939 (RGBl. I. S. 891, betr. österr. Eherecht), vom 4. Juli 1939 (RGBl. I. S. 1097, betr. Reichvereinigung, Judenschulen, -wohlfahrtspflege), vom 25. November 1941 (RGBl. I. S. 722, betr. Aufenthalt im Ausland), Verordnung vom 12. April 1943 (RGBl. I. S. 268, betr. Staatsangehörigkeit), Verordnung vom 1. Juli 1943 (RGBl. I. S. 372, betr. Aufhebung des Erbrechts für Juden; hierzu eine Durchführungsverordnung vom 1. September 1944 (RGBl. I. S. 201).

In Kraft getreten am 17. September 1935.

In Österreich durch Erlaß vom 20. Mai 1938 (RGBl. I. S. 594, im Sudetenland durch Erlaß vom 27. Dezember 1938 (RGBl. I. S. 1997) und in den Ostgebieten durch Erlaß vom 31. Mai 1941 (RGBl. I. S. 297) eingeführt.

Nürnberg, den 15. September 1935,
am Reichsparteitag der Freiheit.

Der  Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler

Der Reichsminister des Innern
Frick

 

war eines der “Nürnberger Gesetze” und eines der wenigen Gesetze nach dem Inkrafttreten des Ermächtigungsgesetzes von 1933, das durch den Reichstag gemäß der Weimarer Reichsverfassung erlassen wurde.

 


Quelle: Reichsgesetzblatt 1935 I S.1146
Schönfelder, Deutsche Reichsgesetze, Beck 1944
Sartorius, Sammlung von Reichsgesetzen staats- und verwaltungsrechtlichen Inhalts, Beck 1935-37

Reichsflagge

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